Die achtjährige Isa macht mit ihrer Mutter Ferien auf einem Bauernhof in Niederbayern, wo es einen flauschigen Hofhund und einem großen Kirschbaum gibt. Isa wundert sich, dass die Bäuerin die Kirschen, die ganz oben im Baum wachsen, nicht pflücken will. „Da komm ma net aufi, di san fier die Viergel“, erklärt die Bäuerin. „Da kommen wir nicht rauf?“ fragt sich Isa und probiert es aus. Am Anfang geht es gut. Aber ab einem bestimmten Punkt weiß sie nicht mehr, wie es weitergeht. Und je höher sie kommt, desto stärker bläst der Wind. Was soll sie tun? Aufgeben oder nach einem sicheren Platz im Baum suchen, um die süßen Kirschen zu essen?
Ahmeds Familie bekommt den lang ersehnten Zuwachs: Ein kleiner Bruder wird geboren. Doch das Leben mit einem kleinen Baby ist viel schwieriger, als Ahmed gedacht hat. Die Mutter benimmt sich manchmal ganz seltsam, die Eltern scheinen nur noch Augen für den Kleinen zu haben. Und dann sind da noch die stinkenden Windeln! Das Baby ist einfach nur nervig, findet er. Als er eines Tages allein auf den kleinen Bruder aufpassen muss, steht er vor großen Herausforderungen. Er muss den Kleinen nicht nur beruhigen und mit ihm spielen, sondern sich auch um stinkende Windeln kümmern. In dem Moment merkt Ahmed, wie sehr ihn der kleine Bruder braucht. Er fasst einen Entschluss: Von nun an verhält er sich wie ein großen Bruder. Wird er es auch schaffen, die Windeln zu wechseln?
Anne wohnt im hohen Norden und ist mit ihren Freunden so oft es geht draußen in der wilden Natur. Sie freut sich sehr, als der Vater ihr aus der nächsten Stadt ein neues Fahrrad mitbringt. Doch es sieht gar nicht so aus, wie Anne sich es vorgestellt hat. Es gefällt ihr gar nicht, es ist rosa! Anne hat plötzlich gar keine Lust mehr, Fahrrad zu fahren, und zuerst weiß sie gar nicht recht, warum. Als sie dann das Fahrrad mit ihrem besten Freund Nils tauscht, merkt sie, es ist die Farbe, die einfach nicht zu ihr passt. Sie ist kein „rosa Mädchen“. Doch dann kommt der Vater und sieht, dass Nils auf dem teuren, neuen Fahrrad sitzt. Was soll Anna tun? Das Fahrrad nehmen, das nicht zu ihr passt, oder dem Vater erklären, was sie fühlt?
Essra ist 8 Jahre und vor 5 Jahren aus Syrien geflohen. Seitdem lebt sie mit ihrer Familie in Beirut. Sie geht gerne zur Schule. Ihr älterer Bruder jedoch hat weniger Spaß am Unterricht. Eigentlich wäre er in der 9. Klasse, aber als Flüchtling muss er in die sechste. Die Lehrer haben ihn auf dem Kieker, besonders Herr Abud, der Schulhofaufseher. Eines Tages erwischt Herr Abud Mustafa, als der verbotenerweise am Schulhof rennt. Der 14-Jährige muss mit ihm in sein Büro. Als er wieder herauskommt, sind seine Hände voller roter Striemen – er wurde vom Lehrer geschlagen. Essra hat das Gefühl, sie muss es etwas gegen diese Ungerechtigkeit tun und konfrontiert den Lehrer.
Der 11-jährige Alejandro hat eine intensive Verbindung zum Meer. Er surft jeden Tag und liebt es, sich am Brett neuen Herausforderungen zu stellen. In dem Film erzählt er uns von einer Lektion, die er durch das Meer gelernt hat: Schwimm nicht gegen die Wellen, sei schlau, tauch unter ihnen durch. Nutze die Kraft des Wassers und mach deinen eigenen „move“. Dass das Meer auch gefährlich sein kann, merkt Alejandro, als seine Surfleine sich an einer Koralle verfängt und die Wellen ihn unter Wasser drücken. In diesem Augenblick erkennt er seine besondere Stärke und findet seinen Weg zurück an die Oberfläche.
Zaya kommt aus einem kleinen Dorf aus den Bergen. Als der Wechsel in die 5. Klasse ansteht, muss sie in die Stadt umziehen. Ihre neue Lehrerin weist zwar die Kinder in Zayas neuer Klasse an, nett zu ihr zu sein, sie leider sind sie es nicht. Sie machen sich über ihre Frisur lustig und ziehen sie an den Haaren. Zaya schämt sich und weiß nicht, was sie machen soll. Als sie am nächsten Tag wieder in die Schule kommt und das Ärgern wieder losgeht, trifft sie eine Entscheidung. Sie will sich wehren. Ob sie es schafft?
Es ist ein ganz normal heißer Tag in Bangkok. Issada und ihre Mädchenklasse sind schon ganz aufgeregt wegen des Völkerball-Turniers am nächsten Tag. Sie üben noch ein bisschen im Klassenzimmer, obwohl das strengstens verboten ist. Saisisom, Issadas beste Freundin, trifft dabei die Vase mit den Orchideen und die landet direkt vor den Füßen der furchterregendsten Lehrerin der ganzen Schule. Frau Sukon schimpft Saisisom und verhängt die schlimmste Strafe überhaupt: Niemand darf heute mehr mit Saisisom reden. Issada sieht die Tränen ihrer Freundin und weiß, dass die Strafe nicht gerecht ist. Sie alle haben im Klassenzimmer verbotenerweise Ball gespielt. Issada trifft eine Entscheidung. Sie steht auf, gesteht, dass auch sie beteiligt war und bittet um die gleiche Strafe, die Saisisom bekommen hat. Zu ihrer Überraschung tun die anderen Mädchen es ihr gleich. Wie wird die strenge Lehrerin reagieren?
Der 11-jährige Rufus macht Urlaub auf einer Farm in Namibia. Eines Tages wird die vermisste Kuh des Nachbarn ein paar Kilometer entfernt im Busch gesehen. Rufus Vater bittet ihn, sie einzufangen. Und er erklärt ihm, dass nach alter Tradition ein Junge zum Mann wird, wenn er alleine in den Busch geht. Rufus nimmt die Herausforderung an. Und stellt bald fest, dass es keine einfach ist: Der Weg ist weit, es ist langweilig und sehr heiß, und dann geht ihm auch noch das Wasser aus. Als er dann endlich die Kuh findet, wird Rufus von einem riesigen, wilden Elefanten überrascht. Rufus hat schon viele Geschichten gehört von wilden Elefantenbullen, die Menschen einfach niedertrampeln. Er bekommt Angst und versteckt sich. Je länger er den Elefanten beobachtet, desto mehr erkennt er jedoch die Schönheit und Ruhe des Tieres - ein Erlebnis, das sein Leben verändert.
Die 10-jährige Amraa bekommt fünf kleine Küken, um die sie sich gut kümmern soll. Sie baut ihnen ein schönes Zuhause mit bunten Blumen. Doch eines der Tiere ist krank. Die Tierärztin ist der Ansicht, dass das Küken nicht mehr lange leben und auch niemals Eier legen wird. Sie schlägt vor, das Küken sofort zu töten. Amraa lässt dies aber nicht zu und nimmt sich vor, das Küken so lange wie möglich zu pflegen und ihm ein schönes Leben zu ermöglichen. Als Sleepy, wie sie das kranke Küken nennt, dann letztendlich stirbt, ist Amraa sehr traurig und gleichzeitig stolz, dass sie sich so gut um das Tier gekümmert hat.
Jovann und J.P. gehen jeden Tag in den Kinderhort. Doch alles was ihnen Spaß macht, wie etwa mit Stöcken zu kämpfen, ist verboten. Eines Tages beschließen sie, etwas ganz Verbotenes zu tun: Sie hauen ab. Sie genießen die Freiheit, rutschen lange Schneerutschen herunter, doch obwohl sie versuchen, vorsichtig zu sein, verletzt J.P. sich. Sie beschließen, zu J.P.s Haus zu gehen, das ein ganzes Stück weiter unten am zugefrorenen Fluss liegt. Doch der Weg ist viel weiter als gedacht und langsam wird es dunkel. Da kommt ein Auto und Jovanns Tante ruft nach ihnen. Sollen sie aufgeben und sich von einem Erwachsenen retten lassen?
TangTang liebt ihre Schildkröte und eigentlich auch ihre Familie. Doch ihre Eltern reden kaum noch miteinander und streiten sich oft. Wenn es dann zu laut wird, setzt TangTang die Kopfhörer auf und ist wie in ihrer eigenen Welt. Doch irgendwann wurde es einfach zu viel und sie kann die Streiterein nicht mehr ertragen. Als die Eltern sich wieder laut im Schlafzimmer stritten, sammelt sie all ihren Mut, reist die Tür auf und schreit ihre Eltern an, sie sollen aufhören mit der Streiterei. Es kommt zu einem langen Gespräch, bei dem TangTang erzählen kann wie sie sich fühlt. Ein halbes Jahr später leben TangTangs Eltern getrennt. Der Schritt war nicht leicht, aber wenn sie sich jetzt treffen, streiten sie zumindest nicht mehr. Und dann gibt es sogar noch eine Überraschung für TangTang.
Kems Mutter ist hochschwanger und jeden Abend müssen ihre Eltern zur Kontrolle ins Krankenhaus. Nguyen genießt diese halbe Stunde, wenn sie die Wohnung ganz für sich hat. Aber eines Abends wird es sehr spät und die Eltern haben vergessen ein Essen für Kem vorzubereiten. Sie beschließt, sich ein Rührei zu machen, zum ersten Mal in ihrem Leben. Die Aufgabe ist schwieriger, als gedacht. Als sie es endlich schafft, die Eier in der Pfanne aufzuschlagen, macht sie zwölf Eier anstatt nur drei. Schließlich soll noch etwas für ihre Eltern übrigbleiben. Der Teller wird schnell zu klein und in der Küche entsteht ein Chaos. Das Ergebnis aber schmeckt sehr lecker. Plötzlich kommen ihre Eltern nach Hause und Kem hat noch nicht aufgeräumt. Wird sie einen Riesenärger bekommen?
Normalerweise hat Tina nie Angst, wenn sie alleine Zuhause ist. Aber eines Tages, als ihre Mutter gerade weggegangen ist, fällt der Strom aus. Es ist dunkel, ein heftiges Gewitter schlägt gegen die Scheiben. Ihre Mutter hat ihr gesagt, dass sie anrufen soll, wenn irgendetwas passiert. Blöderweise funktioniert das Telefon aber auch nur mit Strom. Jetzt bekommt Tina Angst und für einen kurzen Moment weiß sie nicht, was sie machen soll. Dann fallen ihr ihre Spielzeuge ein, die im Dunkeln leuchten können. Aber die sind oben in ihrem Zimmer. Sie beruhigt sich selbst, indem sie singt, steigt tapfer die dunklen Stufen hoch, geht in ihr Zimmer und erschafft eine wunderschöne Atmoshpäre mit ihrer Leuchtkugel und ihren leuchtenden Spielzeugen. Sie hat sich ihrer Angst gestellt. Als der Strom wieder da ist, weiß sie, dass sie stark ist.
Grundlage des Projekts “Starke Geschichten für starke Kinder” ist eine weltweit bislang einzigartige Studie des Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk, der Stiftung PRIX JEUNESSE mit Unterstützung des Goethe Instituts. Vier Jahre lang wurden weltweit Workshops durchgeführt, in denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene persönliche Stärke-Erlebnisse gemalt und niedergeschrieben haben. Aus den mittlerweile 700 Geschichten aus 50 Ländern wurden einige als Kurzfilme verfilmt. Aktuell sind an dieser internationalen Koproduktion 17 Fernsehsender beteiligt.